Tuesday, November 28, 2017

UN-Mandat für Krim und Frieden mit Russland - Talk mit Gabriele Krone-Schmalz und Matthias Platzeck
UN-Mandat für Krim und Frieden mit Russland - Talk mit Gabriele Krone-Schmalz und Matthias Platzeck
In Zeiten eines belasteten bilateralen Verhältnisses sind Gabriele Krone-Schmalz und Matthias Platzeck zu Galionsfiguren deutsch-russischer Verständigung geworden. Im brandenburgischen Schloss Neuhardenberg saßen sie auf dem Podium. RT Deutsch war vor Ort. 
Die konsequentesten und prominentesten so genannten Russland-Versteher in Deutschland kamen am vergangenen Samstag zu einem Podiums-Gespräch im Schloss Neuhardenberg zusammen. Dort stellten sie sich vor etwa 200 Gästen den Fragen des Chefredakteurs der "Märkischen Oder-Zeitung" (MOZ), Frank Mangelsdorf. Platzeck und Krone-Schmalz verdeutlichten einmal mehr ihre bereits bekannten Positionen, gingen auf ihre Erfahrungen mit und in Russland ein und äußerten einige Vorschläge zur Verbesserung der deutsch-russischen Beziehungen.

Triumphalismus und fehlende Empathie des Westens

Zuallererst analysierten sie, warum diese überhaupt sich verschlechtert hatten. Die beiden Redner waren sich einig: Der Westen, als dessen Teil sich ja auch Deutschlands politische Elite seit 1949 lautstark deklariert, behandelte Russland nach Beendigung des Kalten Krieges und der kurz darauffolgenden Auflösung der Sowjetunion als Verlierer. Außerdem zwangen die westlichen Staaten Moskau Rezepte einer neuen Gesellschaftsordnung auf, die die Russen nach den Worten von Krone-Schmalz "zu ihrem Unglück" auch 1:1 umsetzten.
Tatsächlich durchlief Russland gleichzeitig drei Revolutionen: zum einen den abrupten Übergang von Plan- zu Marktwirtschaft – und zwar den schnellsten weltweit; zudem den Übergang von einem in der Verfassung verankerten Einparteiensystem zur rechtsstaatlichen Ordnung in einer pluralistischen Demokratie; zudem den Übergang von einem multinationalen Suprastaat zum Nationalstaat. Dementsprechend seien auch die Bewertungen jener Umbruchzeit der 1990er Jahre im Westen und in Russland diametral unterschiedlich, wie Mathias Platzeck es anmerkte.
Der ehemalige Ministerpräsident Brandenburgs ist bereits seit mehreren Jahren in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums vermittelnd tätig. In seinen Anfangsjahren in den 2000ern agierte das Gremium als bilaterales regierungsnahes Konsultationsorgan. Daher entging seinen Angehörigen nicht, wie unterschiedlich die Deutschen und Russen beim gleichen Thema oft denken. Bei der juristischen Bewertung der Krim-Frage seien die Unterschiede jedoch "quer durch deutsche und russische Juristenteams" gelaufen. Eine abschließende Einschätzung vom Standpunkt des Völkerrechts könne daher noch nicht getroffen werden, zu "hochkomplex" sei die Materie, so Platzeck.
Deswegen plädierte er auch für das Erreichen eines bestimmten Modus Vivendi – einer vorläufigen Ausklammerung des Problems, um schnellstmöglich zu normalen Beziehungen zurückkehren zu können. Was aber bis zu dieser künftigen Klärung nicht gehe, sei die einseitige Darstellung der Angliederung der Krim als "Annexion", war Platzeck sich sicher. Die Schaffung einer gemeinsamen Friedensordnung ist dem Ex-Politiker viel wichtiger als die Pflege eines permanenten Streits mit dem Nachbarn unter dem Vorwand der Prinzipientreue.
Krone-Schmalz zieht Vergleich mit dem Saarland
Gabriele Krone-Schmalz wurde noch konkreter. In Anlehnung an das historische Beispiel des Saarlands, das lange de jure als französisch galt, aber unter deutscher Verwaltung stand, schlug sie vor, die Krim unter ein UN-Mandat zu stellen - zunächst als ukrainisches Territorium unter russischer Verwaltung, bis eines Tages "eine Umfrage" unter den Bürgern die Frage der Zugehörigkeit endgültig klärt.
Im Hinblick auf Russland erscheint dieser Vorschlag allerdings als wenig realistisch, denn die Krim ist längst in alle administrative Strukturen des russischen Staates eingegliedert. Ein Schritt zurück hinter diesen Status quo ist daher indiskutabel und würde keinerlei Akzeptanz in der Bevölkerung der Halbinsel finden. Nichtdestotrotz wird nur auf der Basis solcher moderater Vorschläge eine Bewegung mit Blick auf diesen "Stolperstein" in den Beziehungen möglich. Inwieweit diese Bewegung aber Platz greift, ist nicht nur von so genannten Russlandverstehern im Ausland abhängig, sondern auch von Russland selbst: Die Russen sind laut Matthias Platzeck gut beraten, ein "besseres Marketing" ihres Landes zu betreiben – eine Disziplin, die vor allem die US-Amerikaner, aber auch andere westliche Staaten sehr gut beherrschen. Die Wichtigkeit dieser Anstrengungen, um nach außen ein möglichst attraktives Image zu haben, sei noch nicht allen Entscheidungsträgern in Russland allgegenwärtig, urteilte Platzeck.

Publikum applaudiert den moderaten Positionen

Die Menschen im ausverkauften Saal reagierten oft mit erfrischendem Applaus auf die Äußerungen beiden Redner - nicht in einstudierter und sektiererischer Weise wie bei einem Parteitag, sondern aufrichtig, auch wenn beim einen oder anderen Mal nicht so laut und gleichzeitig. Im Anschluss an die Diskussion stellten sich unsere Gesprächspartner aus dem Publikum gerne unseren Fragen. Sie gaben fast einstimmig den beiden Podiumsteilnehmern Recht und lobten diese für ihren Mut. Schätzungsweise waren es zumeist Menschen aus der Gegend, die sich zu der Veranstaltung einfanden. Schätzungsweise lag das Alter der meisten von ihnen bei 55 Jahren oder mehr.

Ein linker Beitrag zur Diskussion von „Volk“ und „Nation“ (*1)

VON IRENE ECKERT

Potsdam am 27. 11. 17

Deutschsein, deutsche Kultur nicht identifizierbar?

Was eigentlich unterscheidet 'das deutsche Volk' von anderen Nationen? Kommt 'der deutschen Nation' ein Ausnahmestatus zu auf Grund der in seinem Namen begangenen Verbrechen der Vergangenheit? Gibt es eine spezifisch 'deutsche Schuld' ? Ja, gibt es ein 'deutsches Volk' überhaupt (noch) oder halten wir es mit Frau Özoguz 2? Würden wir in solchem Falle mit ihr auch den 'deutschen Schuld- und Sonderstatus' entsorgen? Wo aber ist die 'deutsche Kulturnation' von ehedem geblieben? Hat es diese, wie auch die DDR, nie gegeben?

Wer sich viel im Ausland bewegt und mit anderen Völkern und Nationen3 den Kontakt sucht, weiß, dass es nationale Eigenarten durchaus gibt. Sie werden nicht nur von außen zugeschrieben, man identifiziert sich etwa als Deutscher auch mit gewissen Eigenarten, die als typisch deutsch gelten, ist mehr oder weniger stolz oder peinlich berührt. Man erkennt umgekehrt die typischen Merkmale anderer Volkszugehörigkeiten an deren Umgangsart, deren Verhalten.

Verhängnisvoller Einfluß der USA auf nationale Nachkriegsgeschicke weltweit 4

Es waren maßgeblich die Amerikaner, die als Siegernation die deutschen Nachkriegsgeschicke seit über 70 Jahren in verhängnisvoller Weise beeinflusst haben5. Auch die gesamte europäische Entwicklung haben die Vereinigten Staaten von Amerika ungut beeinflußt. In Italien und Frankreich etwa wurde der sehr starke Einfluß der Kommunisten gewaltsam gebrochen. Den Deutschen hat man die Kollektivschuldthese untergejubelt und das Land gespalten, während gleichzeitig die wahren NS-Übeltäter geschützt und gehätschelt wurden. Die Sowjets, die am meisten Opfer zu beklagen hatten und die die größte Last bei der Niederringung Hitlers und seiner Gefolgschaft getragen haben, gingen dagegen nicht von einer Sonder- und Kollektivschuld der Deutschen als Volk aus. Sie wußten sehr wohl zu unterscheiden und legten Wert darauf, dass der deutsche Faschismus, der eigentliche Verbrecher, sein Haupt nicht wieder würde erheben können. Dafür sollte das Potsdamer Abkommen vertragliche Verbindlichkeiten schaffen. Allen voran die Amerikaner boykottierten dieses Abkommen wie in der Folge so viele andere wichtige, friedensfördernde, international gültige Verträge. Damals brachten die Vereinigten Staaten die ihnen hörigen und tributpflichtigen „Vasallen“6, „Verbündete“ genannt, auf Trab und in neue Frontstellung gegen die Sowjets. Heute hetzen sie die Europäer gegen die Russen, die längst ihren revolutionären Charakter eingebüßt haben und zwingen ihre NATO-Verbündeten und 'Freunde' ihrer dubiosen, verlogenen Werteordnung, selbstschädigende Sanktionen gegen die geschrumpfte Russische Föderation umzusetzen.
Stalin sagte im Mai 1945: „Hitlers kommen und gehen, das deutsche Volk aber wird bestehen“ und sollte recht behalten, zumindest bis heute.7

Dem Volk, „dem großen Lümmel“8 werden alle Lasten aufgebürdet

Nun war es seit jeher das Geschäft der Herrschenden, die Verantwortung für ihr Tun auf die kleinen Leute abzuwälzen. Dem Volke bürdet man gewöhnlich die Last der Wiedergutmachung auf, ebenso wie das ewig schlechte Gewissen, das bekanntlich fügsam macht.

Heute ist die Situation nicht viel anders. Das Verdrängte, das Unbegriffene wiederholt sich. 'Im Namen des deutschen Volkes' werden seit 1999 wieder Angriffskriege9 in offenem Verstoß gegen Geist und Buchstaben des Grundgesetzes und der UN-Charta unterstützt, also wider bindendes Recht. Gleichermaßen völkerrechtswidrig und unprovoziert wird der Truppen- und Militäraufmarsch gegen Russland mitgetragen. Gekaufte deutschen Eliten schauen zu oder klatschen gar Beifall, genauso wie sie es 1914 und 1939 schon getan haben. Der sprichwörtliche kleine Mann aber und die kleine Frau ist dagegen so gut wie machtlos, nach wie vor. Dennoch wissen wir, durch Meinungsumfragen mannigfach abgesichert, daß das deutsche Volk definitiv keinen Krieg gegen Russland will. Der aber wird in aller Offenheit von US-Amerika aus über unser Land und mithilfe der deutschen Eliten vorbereitet.

Widerstand aus dem Volk muss kollektiv und organisiert erfolgen

Widerstand dagegen könnte allerdings damals wie heute nur organisiert erfolgreich geleistet werden. Ihn zu organisieren braucht es aber Tiefenwissen, braucht es Kenntnisse über globale Zusammenhänge, Kenntnisse, die die konzerngesteuerten Medien dem Volke nicht nur vorenthalten. Sie des-informieren systematisch. Wer aber, wie mit zunehmendem Erfolg ein  Ken Jebsen, dagegen anrennt, wird verteufelt, ausgegrenzt, stigmatisiert und in die rechte Schmuddelecke verbannt.

Der Durchschnittsbürger aber, mit der Bewältigung seines Alltags ausgefüllt, hat dagegen nur geringe Chancen der Aufklärung. Für die großen Fragen, für die Politik wählt er vermeintlich kompetente Vertreter, Parteien. Er glaubt an seine demokratischen Rechte und vertraut mehr oder weniger darauf, dass 'Die-da-oben' es schon irgendwie richten werden. Er selbst fühlt sich ohnmächtig und ist es auch als einzelner. Um so wichtiger ist die Solidarität mit jenen mutigen Einzelnen, die sich wie KENFM hervorwagen. Sie sind die Impulsgeber und sie verkörpern Volkes Stimme besser als alle Mainstreamkanäle.

Gekaufte Eliten sind zu entsetzen

Nur vermeintlich repräsentieren die mehr oder weniger gewählten Stellvertreter in Vereinen, in NGOs, in Gewerkschaften, in Bürgerbewegungen, in Parteien, in den Medien, vor allem jene in Spitzenpositionen noch die Belange der Mehrheitsgesellschaft, des Volkes, der Nation. Nachweislich sind die meisten Alphas aufgekauft und korrupt10. So war es damals, so ist es heute. Was dem Bürger bleibt, ist scheinbar nur zu murren, anders zu wählen, als von ihm erwartet. Natürlich wird ihm schon wieder Schuld zugewiesen, wird unterstellt, er ginge Rattenfängern auf den Leim, weil er nicht fügsam ist. Dagegen hilft nur das Zauberwort, die uralte Formel von der Solidarität. Mehr denn je gilt es in diesen Tagen, den Zusammenhalt zu demonstrieren mit jenen, die den Kopf herausstrecken, mit jenen, die sich nicht einschüchtern lassen, die persönliche Nachteile in Kauf nehmen um des Großen Ganzen Willen, um des Friedens und der Gerechtigkeit willen, um des Volkes und der Nation willen, aber auch um der Menschheit willen, denn beides ist wohlverstanden eben untrennbar.11
Die Menschen an der sogenannten Basis aber, jene die den Reichtum schaffen, die Malocher, ob im Betrieb, in der Verwaltung, in der Wissenschaft, in den Medien sind unorganisiert zunächst machtlos, aber da wo guter Wille und ein wachsamer Geist ist, da gibt es viele kleine Möglichkeiten, sein Scherflein zur Aufklärung beizutragen. In dieser aber besteht immer der erste wichtige Schritt.

Im „Dritten Reich“ wurde der Hauptwiderstand von den Kommunisten getragen. Diese waren gut organisiert und sie wussten vor allem meist recht klar, gegen wen zu anzukämpfen war.

Aufklärung und Organisation sind Schlüssel für erfolgreichen nationalen Widerstand.


Zurück zur Frage der deutschen Sonderschuld, der besonderen Verantwortung und Haftbarmachung des deutschen Volkes für die ihm angelasteten Verbrechen. Es handelt sich hierbei um eine schwere Bürde, die lähmend auf gegenwärtige und künftige Generationen noch wirkt. Sich heutigem Unrecht, sich heutigem Drang zum Kriege zu widersetzen, erfordert den kollektiven aufrechten Gang, kein Büßerhemd. Eine widerständige Haltung erfordert vor allen Dingen, Klarheit im Kopf und den Mut und die Kraft gegen Mächtige aufzustehen. Die jetzt gebotene Haltung setzt auch die die Fähigkeit voraus, das Unrecht dort zu erkennen und dingfest zu machen, wo es seine Brutstätte hat.


Deutsche Sonderschuld und die der USA?

Schuld gegen Schuld aufzuwiegen ist kein sinnvolles Unterfangen. Wenn aber schon von besonderer Schuld gesprochen werden soll, dann muß 100 Jahre nach der Oktoberrevolution endlich das Wüten der Alliierten unter Führung des US-Imperialismus ins Visier genommen werden. Anzuprangern bleiben die Interventionskriege gegen die junge Sowjetunion und alle nachfolgenden Machenschaften. Nach 1945 ist Anklage zu erheben gegen die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki, der Millionen Opfer fordernde,aber fast vergessene Krieg gegen Korea 1950 -1953, der Krieg gegen Vietnam 1955-1975, die parallel laufenden „Geheimkriege“ gegen Laos und Kambodscha, der vom anglo-amerikanischen Imperialismus geduldete und finanzierte Krieg gegen das palästinensische Volk seit 1948, der uns aufgezwungene NATO-Angriffskrieg gegen Jugoslawien 1999, der Pseudo-Anti-Terror-Krieg gegen Afghanistan seit 2001, die Militärintervention gegen den Irak 2003, gegen Libyen 2011, gegen Syrien ab 2012, die seit 2015 vom saudischen Freund geführte Militäraktion gegen den armen Yemen, die endlosen, illegalen Militärputsche in Lateinamerika und der jüngst von Faschisten getragene, US-gesteuerte Putsch in der Ukraine 2014 und eben in der Folge die verbrecherische Aufrüstung gegen Russland. Dabei sind unzählige andere Vergehen gegen die Menschlichkeit in Afrika, wie etwa der Putsch gegen Lumumba im Kongo und seine Ermordung 1961 noch unerwähnt, ebenso wie das unheilbringende Wirken der Atlantiker in Südostasien.

Über solche ungeheuerliche Untaten - ausgeübt immerhin im Namen einer großen Nation, die sich selbst für unverzichtbar, für einzigartig und über jedem Gesetz stehend hält - herrscht merkwürdiges Stillschweigen. Ebenso unerwähnt bleibt, inwiefern die verbrecherische Entwicklung in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg maßgeblich von den USA mitzuverantworten ist. Willi Wimmer weist als einziger immer wieder darauf hin.

Demokratische Mitverantwortung übernehmen, aber wie?

Nun dürfen wir uns als Nation natürlich keineswegs mit den Verbrechen der Amerikaner herausreden. Als Menschen, als Bürger, gar als Bürger eines demokratisch verfassten Staates tragen wir vor allem Mitverantwortung für das gegenwärtige Geschehen in Staat und Gesellschaft, Mitverantwortung dafür, was unser gewähltes Führungspersonal im Namen unseres Volkes schon wieder in der Welt anrichtet. Hitler, vergessen wir das nicht, kam immerhin nicht durch das Votum des Volkes an die Macht. Aber auch das spricht die Mitläufer und Mittäter keineswegs frei.

Als Nation in einer sprichwörtlichen Demokratie haben wir, viel mehr noch als unsere Vorfahren zur Zeit der NS-Diktatur, die Pflicht, uns gut zu informieren. Es nicht gewusst zu haben, ist heute überhaupt keine Ausrede mehr. Trotzdem sei konzidiert, dass es auch heute nicht leicht ist, gut informiert zu sein, da uns die Wahrheit als Lüge und die Lüge als Wahrheit verkauft wird.

In Anbetracht dieser komplex-fatalen Situation sollten wir uns besonders davor hüten, das was alle für richtig halten, einfach zu schlucken. Ebenso ist es unbillig, die Generationen vor uns pauschal zu verurteilen, denn im Grunde hatten sie es noch schwerer als wir, Recht und Unrecht zu unterscheiden, wenngleich die Propagandatechniken sich seither weiter verfeinert haben.

Auftrag an alle Völker und Nationen: Aufdeckung und Aufarbeitung ihrer Verbrechen

Unser Volk, unsere Nation, unser Land hat den gleichen unbewältigten Auftrag wie alle Völker und Nationen aus seiner Geschichte Lehren zu ziehen, um künftige Menschheitsverbrechen zu verhindern. Dieser Auftrag und diese Lehren beinhalten die Pflicht jedes mündigen Bürgers, sich quer zur Meinungs- und Stimmungsmache, quer zur verordneten Propaganda selbstständig aus unabhängigen Quellen zu informieren. Einfach nur „Refugees Welcome“ nachzubeten und das „Wir schaffen das schon“ - Mantra zu säuseln oder gegen die angebliche Verletzung der Menschenrechte in China sich aufzulehnen, ist keine adäquate Antwort auf Menschheitsverbrechen in großem Stil. Schon wieder wird man durch solches Nachplappern der Regierungspropaganda zum Mitläufer, auf den künftige Generationen dann vielleicht mit Fingern zeigen werden, ungeachtet des guten Willens, dem vorgibt gehorcht zu haben.

Wir kommen nicht daran vorbei, Ursachen und Zusammenhänge zu erkunden. Ohne diese zu erkennen, kurieren wir an Symptomen herum, ohne auch nur ein Yota Unrecht zu ändern.

Jedes Volk, das im Laufe von Jahrhunderten zur (politischen) Nation gereift ist, hat den Auftrag sich mit Errungenschaften und Vergehen der Vorväter auseinanderzusetzen. Das Gute ist zu bewahren, das Schlechte zu verwerfen und zu überwinden, um den Preis des eigenen Untergangs willen. Denn Rolf Peter Sieferle12 hat insofern recht: Ein Volk kann sich nicht nur aus dem Negativen heraus definieren, ein solches Volk hat keine Substanz und keine Dauer. Auf einen Hohlraum kann man nicht bauen. Aber die geopolitische Gesamtsituation trägt das Ihre zum Erhalt oder Niedergang einer Nation bei.



Nationales Kulturgut ist zu erhalten

Die untergegangene DDR hat sich immerhin sehr um das positive deutsche Erbe verdient gemacht – leider ist das meiste davon im Gefolge der Wiedervereinigung unter falscher Nummer vernichtet worden.

In diesem Zusammenhang sei erinnert an die Schriften des Begründers der Völkerkunde Johann Gottfried Herder, die in einer sehr schönen, einst zugänglichen Auswahl-Sammlung seiner Schriften13 als „Herder Lesebuch“ in der DDR erschienen waren. Auch hochaktuelle Auszüge aus den „Briefen zur Beförderung der Humanität“ sind darin enthalten.

Solches Kulturgut kann man heutzutage leider nur noch antiquarisch erhalten. Wird es mit den Büchern, den Völkern und den souveränen Nationen ganz verschwinden? Bleiben langfristig nur noch Bevölkerungen ohne Identitäten, ohne inneren Zusammenhalt übrig, über die dann ein Imperium herrschen und verfügen kann, ganz nach Gusto?

Wäre es in Anbetracht solcher Möglichkeiten nicht besser, den imperialen Übergriffen einer kultur- und völkerzerstörenden Nation, die selber innwendig hohl ist, die über wenig Geschichte und Zusammenhang verfügt, Einhalt zu gebieten und für den Erhalt der eigenen Nation zu kämpfen? Dazu müssten wir aber den Wert der Nation, des Eigenen, des Wertvollen, das unsere Jahrhunderte alte Geschichte zu bieten hat,14 wieder neu entdecken, ganz im Sinne Goethes :

„Was du ererbt von deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen!" Goethe ,Faust'

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Fussnoten
**Anmerkung zum Thälmannzitat,  Authentizität nicht überprüft,  aber sicher vor 1933   entstanden. Gegenstück  dazu B.Brecht "
Mögen andere von ihrer Schande sprechen
ich spreche von der meinen.
O Deutschland, bleiche Mutter!
Wie sitzest du besudelt
Unter den Völkern.
Unter den Befleckten
Fällst du auf.
 http://www.tenhumbergreinhard.de/taeter-und-mitlaeufer/lieder-und-gedichte/o-deutschland-bleiche-mutter.html

1Lenin wies in einem Brief an Gorki vom Februar 1913 auf die Wichtigkeit einer Arbeit Stalins zum Thema hin "Hier hat ein prächtiger Georgier sich an die Arbeit gemacht und schreibt für 'Proschweschtschenije' einen ausführlichen Artikel, für den er sämtliche österreichischen und andere Materialien zusammengetragen hat." zitiert nach Alfred Kantorowicz*  (12/1949)
Stalin als Lehrmeister der nationalen Selbstbestimmung“ http://www.red-channel.de/mlliteratur/sowjetunion/kantorowitcz.htm
Schon in seinen Vorlesungen an der Swerdlow-Universität (im April 1924) über 'Die Grundlagen des Leninismus' hatte Stalin wieder und wieder nachdrücklich auf die dialektische Natur des Unabhängigkeitskampfes unterdrückter Völker oder Nationalitäten hingewiesen. Die richtungsweisenden Erkenntnisse der 6. Vorlesung über die 'nationale Frage' haben für uns Deutsche ein Vierteljahrhundert nach ihrer Formulierung eine verwunderliche Aktualität erlangt angesichts einer Situation, da weite Teile unseres Landes vor die Notwendigkeit gestellt sind, nationale Unabhängigkeit und Selbstbestimmung gegen die westlichen Imperialisten unter Führung der USA verteidigen zu müssen, die mit denen von Lenin und Stalin entlarvten Methoden nun auch Deutschland in eine halbkoloniale Abhängigkeit zu zwingen suchen.“ (Kantorowicz)
2 Frau Özoğuz, die im Mai 2017 äußerte , dass die Forderungen nach einer „deutschen Leitkultur“ verfehlt seien, da die Vorschläge, diesen Begriff inhaltlich zu füllen, „zum Klischee des Deutschsein“ verkämen. Dies sei auch nicht verwunderlich, da „eine spezifisch deutsche Kultur […], jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar“ sei. 

3Zwischen 'Volk' und 'Nation' besteht ein politischer Unterschied. Völker können innerhalb einer Nation ko-existieren. Die Nation ist aber eine politische Entität, die historisch gewachsen ist. Sie verfügt über ein festes Staatsgebilde, eine landeseigene Verfassung, einen gemeinsamen Wirtschaftsraum, eine gemeinsame Sprache, Geschichte und Kultur.
In seinen 'kritischen Bemerkungen zur nationalen Frage' hat Lenin gelehrt: 
 "Das Prinzip der Nationalität ist in der bürgerlichen Gesellschaft historisch unvermeidlich, und, indem der Marxist mit dieser Gesellschaft rechnet, erkennt er die historische Berechtigung der nationalen Bewegung an. Damit aber diese Anerkennung nicht zu einer Rechtfertigung des Nationalismus wird, muss man sich streng an das halten, was in diesen Bewegungen progressiv ist." zitiert nach Kantorowicz, siehe Fußnote 1
4Noch präsent im Bewusstsein fortschrittlicher Deutscher, im Bewusstsein echter Antifaschisten in den Nachkriegsjahren, siehe noch einmal Kantorwicz, a.a. O.
5nun, da Westdeutschland sich in halbkolonialer Abhängigkeit befindet, … Bedeutung eines Leitfadens zur Wiedergewinnung der vollen Souveränität für einen auf demokratischer Grundlage geeinten deutschen Staat ....“siehe Kantorwicz 1949 a.a.O.
6Siehe  Zbigniew Brzeziński, die einzige weltmacht
7 Bis heute noch, denn es gibt eine inzwischen bekannte, langfristig angelegte US-Global-Strategie, die darauf zielt, das deutsche Volk zu unterminieren und es, wie davor andere Nationen schon, ins Chaos zu stürzen, wobei man hofft, das Chaos dann beherrschen zu können. Die Migrationswaffe ist nur eines der dafür infrage kommenden Mittel.
Denk' ich an Deutschland in der Nacht,
Dann bin ich um den Schlaf gebracht,
Ich kann nicht mehr die Augen schließen.
Und meine heißen Tränen fließen.
  - in poetischen Worten konnte der exilierte Patriot Heinrich Heine noch seine Sehnsucht nach der Heimat und seine Trauer und über die dortigen Zustände 1844 in Verse fassen. Heute werden auch diese Zeilen propagandistisch missbraucht.
8Heinrich Heine
9„Es begann mit einer Lüge“, der monatelange, völkerrechtswidrige NATO-Angriffskrieg gegen Jugoslawien
10Uwe Krüger hat z.B. in seiner Doktorarbeit Meinungsmacht. Der Einfluss von Eliten auf Leitmedien und Alpha-Journalisten – eine kritische Netzwerkanalyse Taschenbuch 4. Februar 2013 diese Abhängigkeiten im Medienbereich überzeugend nachgewiesen
F. William Engdahl „Geheimakte NGOs – Wie die Tarnorganisationen der CIA Revolutionen, Umstürze und Kriege anzetteln, Koop-Verlag, Juni 2017
DANIELE GANSER, NATO GEHEIMARMEEN IN EUROPA – INSZENIERTER TERROR UND VERDECKTE KRIEGSFÜHRUNG, ZÜRICH 2008, ORELL FÜSSLI VERLAG (DOKTORARBEIT, ZUERST ERSCHIENEN AUF ENGLISCH)
11Gedenken wir hier bedeutender einzelner Stimmen aus unserem Volke aus unterschiedlichen sozialen und politischen Lagern wie etwa Willi Wimmer, Dirk Müller, Professor Otte, Albrecht Müller, Andreas Wehr, Rainer Rupp oder Gabriele Krone-Schmalz, deren Worte wir verbreiten müssen, mit denen wir uns solidarisieren müssen. Sie sprechen stellvertretend für unser Volk gegen Krieg, Chaos und Vernichtungswillen und damit auch für die Menschheit. Quer durch alle Lager, macht sich also der Einspruch wider die Kriegsfront durchaus deutlich bemerkbar. Verbreiten und verbreitern wir ihn. Darauf lässt sich nationale Einigkeit bauen.
12Rolf Peter Sieferle „Finis Germania“, Schnellroda 2017, Verlag Antaios
13Besonders hervorzukehren Herders „Stimmen der Völker in Liedern“, die erste ihrerArt, die besonders auch den slawischen Völkern zum Selbstbewusstsein verhalf. Auf dieser Grundlage strebten sie dann auch zu politischer Selbständigkeit.
14Verwiesen sei in diesem Kontext auch auf „die Pariser Erklärung – Für ein Europa, an das wir glauben können“ veröffentlicht und zur Diskussion gestellt von den Schweizer Zeit-Fragen https://www.zeit-fragen.ch/de/ausgaben/2017/nr-2930-21-november-2017/die-pariser-erklaerung.html