Monday, March 30, 2015

Kampfjet stieg zum Germanwings-Flugzeug auf – Rätselhafte Äußerung von Lufthansa-Vizepräsidentin (Nachtrag)

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Warten auf Informationen des Kampfpiloten. Nur ein Pilot bei Absturz im Cockpit – Tritte gegen die Tür? Die französische Transportministerin Ségolène Royal hat neue Informationen zum Absturz der Germanwings-Maschine. Offenbar sind 18 Minuten des Fluges entscheidend für die Lösung des Rätsels.
Was Augenzeugen in den südfranzösischen Alpen berichtet hatten, hat die französische Regierung nun bestätigt. Transportministerin Ségolène Royal erklärte laut der britischen Zeitung Independent vor den Medien, dass ein Kampfjet der französischen Luftwaffe am Dienstagmorgen aufgestiegen war, um den Airbus A320 von Germanwings zu erreichen, nachdem der Kontakt zum Cockpit abgebrochen war. Die Mirage 2000 kam aber zu spät
Der Pilot dieses Militärfliegers könnte nun wichtige Informationen haben, was im Cockpit von Flug 4U9525 vor sich ging. Um 10:30 Uhr hörte man das letzte Mal vom Piloten des A320. Er meldete sich bei der Luftraumkontrolle in Aix-en-Provence an und bestätigte den geplanten Flugverlauf. Er hätte auf 11.400 Metern bleiben und sich später wieder melden sollen.
Kein Notsignal
Kurz danach stoppte der Funkkontakt zur Crew des Germanwings-A320, erklärt Royal. Da befand sich der Flieger gerade über dem Mittelmeer. 18 Minuten später zerschellte er unterhalb des Gipfels des Trois Evéchés beim französischen Skiort La Foux d’Allos – nach einem stetigen, 18-minütigen Sinkflug. Bislang war man stets von 8 Minuten ausgegangen.
In der ganzen Zeit habe die Crew kein Notsignal abgesetzt. Doch das Verhalten des Fliegers habe die Flugsicherung alarmiert, so die Transportministerin weiter. Daher habe man einen Kampfjet zum Germanwings-Flieger geschickt, von dessen Pilot man sich nun Informationen erhoffe. Entscheidend sei, so Royal, was zwischen 10:30 Uhr und 10:31 Uhr im Cockpit geschehen sei. Die Antworten darauf erhoffe man sich durch den Stimmrekorder. Dieser ist zwar beschädigt, laut den Ermittlern aber reparabel.
150 Menschen an Bord, darunter 72 Deutsche. Flug 4U9525 war unterwegs von Barcelona nach Düsseldorf.
Rätselhafte Äußerung von Lufthansa-Vizepräsidentin zu Unglücksflug 4U9525
Eine leitende Lufthansa-Managerin hat mit einer Bemerkung während einer Pressekonferenz in Barcelona Spekulationen über den Unglücksflug 4U9252 ausgelöst.
Heike Birlenbach, Vizepräsidentin für Vertrieb und Marketing Europa, wurde von einer Journalistin mit offenbar spanischem Akzent auf Englisch gebeten, Informationen über das Flugzeug zu wiederholen, die auf einer Pressekonferenz von Germanwings gegeben worden waren. Ihre erste Antwort lautete „Beg your pardon?“ („Entschuldigen Sie bitte!“) Das kann sich auf die Akustik bezogen haben. Nachdem die Bitte um Informationen über das Flugzeug wiederholt wurde, antwortet sie: „I cannot comment on this“ (“Dazu kann ich keinen Kommentar abgeben”) und wandte sich an ihren Assistenten.
Offenbar ohne zu bedenken, dass die Pressekonferenz aufgezeichnet wurde, sagte sie zu ihm: „Das war das, was er nicht sagen sollte!“
Welche Information wurde also von Germanwings veröffentlicht, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war? Oder: was befürchtet Lufthansa, könnte an die Öffentlichkeit gelangt sein, was besser nicht bekannt werden soll?
Nur ein Pilot bei Absturz im Cockpit – Tritte gegen die Tür?
“Er schlug kräftig gegen die Cockpit-Tür” – Pilot bei A320-Crash ausgesperrt.
Einer der beiden Piloten der verunglückten Germanwings-Maschine verließ vor dem Absturz das Cockpit. Als er nicht wieder hinein konnte, habe er versucht, die Tür aufzubrechen. Das berichtet die “New York Times” unter Berufung auf einen Militärbeamten, der an der Auswertung des Voicerecorders beteiligt ist.
“Der Mann draußen klopft sachte an die Tür aber es gibt keine Antwort”, berichtet der Mann der Zeitung zufolge. “Und dann schlägt er kräftiger gegen die Tür und keine Antwort. Es kommt nie eine Antwort.”
Warum einer der beiden Männer das Cockpit verließ, sei noch nicht bekannt, so der Beamte weiter. “Aber fest steht, dass der andere Pilot am Ende des Fluges allein ist und die Tür nicht öffnet.”
Glen Winn, ein Flugexperte der Universität Südkalifornien, sagte im Interview mit der “LA Times”: “Jeder Pilot, den man fragt, wird sagen: Man lässt eine Person nicht allein im Cockpit. Das machen sie nicht. Niemand macht das.”
Die Tür hat ein Guckloch, durch das die Cockpit-Besatzung nach Außen sehen kann. Jene Sicherheitsmaßnahmen, die beispielsweise Terroristen von der Übernahme des Flugzeugs abhalten sollen, können Flug 4U9525 zum Verhängnis geworden sein.
Nachtrag Donnerstag 20:10 Uhr:
Der Sinkflug der abgestürzten Germanwings-Maschine ist absichtlich eingeleitet worden. Der allein im Cockpit zurückgebliebene Co-Pilot habe den Hebel dafür selbst betätigt, sagte der Marseiller Staatsanwalt Brice Robin. Er habe das Flugzeug offensichtlich zerstören wollen und sei bis zum Schluss bei Bewusstsein gewesen.
Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat vor vorschnellen aus den bisherigen Ermittlungsergebnissen zum Absturz der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen gewarnt. „Wir waren geschockt, als wir die neuen Erkenntnisse über den Absturz gehört haben. Allerdings handelt es sich hierbei um eine ersten Zwischenbericht. Viele Fragen sind noch offen“, sagte VC-Sprecher Jörg Handwerg dem Handelsblatt (Online-Ausgabe). „Woran macht man beispielsweise fest, dass der Sinkflug vorsätzlich eingeleitet wurde?“, fragte Handwerg. „ Aus unserer Sicht sind noch andere Möglichkeiten als Vorsatz denkbar. Selbst der Staatsanwalt hat nicht von Suizid gesprochen.“ So wisse man zum Beispiel noch nichts über den technischen Zustand des Flugzeugs. „Deshalb brauchen wir eine Auswertung des Flugdatenschreibers.“
Ermittler haben mit der Durchsuchung der Düsseldorfer Wohnung von Andreas Lubitz begonnen. Der 27-Jährige soll die Germanwings-Maschine mit weiteren 149 Menschen an Bord am Dienstag vorsätzlich zum Absturz gebracht haben. Mehrere Ermittler betraten nun das Haus am Stadtrand. Sie suchen nach Hintergründen für die Tat des Co-Piloten.
Nachtrag 21:55 Uhr:
Wie die britische Zeitung “Daily Mail” berichtet, haben die Ermittler nach über drei Stunden drei Kartons und den Computer mitgenommen, es soll eine “signifikante Entdeckung” bei der Hausdurchsuchung gemacht worden sein, ohne weitere Details zu nennen.
Nachtrag Freitag 7:02 Uhr:
Hier der mögliche Ablauf im und vor dem Cockpit laut “Daily Mail”.
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1.) Der Airbus erreicht die Flughöhe von 38.000 Fuß, Pilot und Co-Pilot unterhalten sich.
2.) Pilot verlässt das Cockpit, als er zurück will, kommt keine Antwort.
3.) Co-Pilot kann den Piloten über die Überwachungskamera sehen.
4.) Pilot versucht per Code-Eingabe ins Cockpit zu kommen, der Co-Pilot blockiert von innen.
5.) 10:29 Uhr. Co-Pilot Lubitz antwortet nicht, schickt die Maschine auf kontrollierten Sinkflug.
6.) Der Pilot bemerkt dass das Flugzeug immer tiefer fliegt und versucht die gepanzerte und schusssichere Tür aufzubrechen.
7.) Crash um 10:40 Uhr.
Nachtrag Freitag 16:21 Uhr:
Co-Pilot war für Unglückstag krankgeschrieben: Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat in der Wohnung des Co-Piloten der abgestürzten Germanwings-Maschine mehrere medizinische Dokumente gefunden, die auf eine Erkrankung und ärztliche Behandlungen hinweisen. Das teilte die Behörde in einer Pressemitteilung mit. Die Ermittler fanden zerrissene, aktuelle und auch den Tattag betreffende Krankschreibungen. Dies stütze nach vorläufiger Bewertung die Annahme, “dass der Verstorbene seine Erkrankung gegenüber dem Arbeitgeber und dem beruflichen Umfeld verheimlicht hat”, heißt es in der Mitteilung.
Die Ermittler gehen davon aus, dass der Co-Pilot Andreas L. die Maschine absichtlich zum Absturz brachte. Darauf lassen die Aufnahmen des Cockpit-Stimmrekorders schließen. Demnach leitete L. bewusst den Sinkflug ein und ließ den Flugkapitän, der vermutlich auf Toilette gegangen war, nicht zurück ins Cockpit.
Will Frankreich Airbus schützen?
Es sei doch sehr verwunderlich, dass der Staatsanwalt so rasch zu derart weitreichenden Schlussfolgerungen gelangt sei – und das allein anhand einer ersten Auswertung der Stimmenaufzeichnung. Klarheit über das, was sich während des Todesflugs abgespielt habe, könne schlichtweg noch gar nicht vorhanden sein. Andernfalls, so Spaeth leicht sarkastisch, bräuchte man nach der viel wichtigeren Datenbox ja gar nicht mehr zu suchen.
Im Übrigen habe es in der Vergangenheit einige Beispiele gegeben, wie französische Behörden sich sehr bemüht hätten, Schaden vom Ruf des Airbus fernzuhalten. Damit wolle er aber nun nicht unterstellen, dass entsprechende Beweggründe auch diesmal bei der Präsentation der Selbstmordtheorie im Spiel seien.
Literatur:
Die MH17-Falle von Wolfgang Eggert
Das Geheimnis um Flug MH370 von Nigel Cawthorne
Quellen: aerotelegraph.com/de.sott.net/euronews.de/FocusOnline vom 26.03.2015
Weitere Artikel:
Quelle: http://www.pravda-tv.com/2015/03/kampfjet-stieg-zum-germanwings-flugzeug-auf-raetselhafte-aeusserung-von-lufthansa-vizepraesidentin/

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