Thursday, September 11, 2014

Obama plant Luftangriff gegen Syrien - breiter Widerstand im Repräsentantenhaus! Frankreichs Präsident Hollands zögerlich - Deutschland zurückhaltend - Sagen auch wir Bürger laut NEIN!

DIE WELT  POLITIK 

vom 08.09.13

Obama will Syrien drei Tage lang bombardieren

Der US-Einsatz gegen Diktator Assad soll länger dauern als bekannt –
offenbar plant US-Präsident Obama einen mehrtägigen Angriff.
Dabei soll auch ein Flugzeugträger im Roten Meer zum Einsatz kommen.

Ein Bomber vom Typ F-18-Hornet startet vom Flugzeugträger „USS Nimitz“ im Persischen Golf. Zu solchen Einsätzen könnte es auch in wenigen Tagen gegen Assad kommen
Foto: REUTERSEin Bomber vom Typ F-18 Hornet startet vom Flugzeugträger "USS Nimitz" im Persischen Golf. Zu solchen Einsätzen könnte es auch in wenigen Tagen gegen Assad kommen
Die USA planen offenbar einen intensiveren und längeren Militäreinsatz in Syrien als bislang bekannt. Wie die Zeitung "Los Angeles Times" am Sonntag unter Berufung auf zwei US-Regierungsvertreter berichtete, bat das Weiße Haus das Verteidigungsministerium um eine erweiterte Liste mit "vielen weiteren" als den bislang vorgesehenen rund 50 Zielen für Angriffe in Syrien. Ziel sei es, zusätzliche Feuerkraft zu mobilisieren, um den stark zerstreuten Streitkräften von Machthaber Baschar al-Assad Schaden zuzufügen.
Das Pentagon plant dem Bericht zufolge nun, Luftwaffen-Bomber, fünf im Mittelmeer stationierte Zerstörer sowie außerhalb der syrischen Flugabwehr abgefeuerte Marschflugkörper und Luft-Boden-Raketen einzusetzen. Zudem könne auch der Flugzeugträger "Nimitz", der mit einem Kreuzer und drei Zerstörern im Roten Meer patrouilliert, Marschflugkörper abfeuern.
Nach jedem Einsatz werde es eine Auswertung geben, welche Ziele verfehlt worden seien, sowie gegebenenfalls weitere Angriffe, und "das alles binnen 72 Stunden", sagte ein mit der Planung vertrauter US-Vertreter der Zeitung.

Werben im Kongress

Wenige Tage vor entscheidenden Kongress-Abstimmungen zieht US-Präsident Barack Obama alle Register, um Zustimmung zum geplanten Militärschlag gegen Syrien zu erreichen.
Deutschland hat sich erst nachträglich einer von den USA eingebrachten Erklärung angeschlossen. Vorausgegangen war am Samstag die Einigung der EU-Außenminister in Vilnius auf eine gemeinsame Haltung zu den Angriffsplänen der USA gegen das Assad-Regime.
Dem Weißen Haus zufolge plant Obama an diesem Montag Interviews mit sechs Fernsehsendern, bevor er sich dann am Dienstagabend aus dem Oval Office an die Nation wenden wird.
Zugleich wollen der Präsident und sein Sicherheitsteam ihre Serie von Einzeltelefonaten und Hintergrundgesprächen hinter verschlossenen Türen mit Kongressmitgliedern fortsetzen. Die "New York Times" sprach vom größten Einsatz dieser Art seit 2009, als Obama seine Gesundheitsreform im Kongress durchboxen musste.

Kongress könnte Waffengang nicht billigen

Laut US-Medien muss Obama derzeit befürchten, dass der Kongress einen Waffengang als Antwort auf den mutmaßlichen Giftgasangriff des syrischen Regimes gegen Zivilisten vom 21. August nicht billigen wird. Demnach zeichnet sich vor allem im Repräsentantenhaus breiter Widerstand ab.
218 Abgeordnete hätten bereits zu erkennen gegeben, dass sie gegen eine Militäraktion stimmen werden oder zu einer Ablehnung neigen. Die nötige Mehrheit für eine Billigung oder Ablehnung liegt bei 217.
Im Senat stehen die Chancen zwar besser, aber auch hier muss Obama zittern. Senat und Abgeordnetenhaus kehren am Montag aus den Sommerferien nach Washington zurück. Noch in der laufenden Woche könnte dann zumindest der Senat über eine Resolution abstimmen, die einen begrenzten Militärschlag gegen das Regime von Baschar al-Assad billigt. Wie der Zeitplan im Abgeordnetenhaus aussieht, blieb zunächst unklar.

Deutschland sorgte für Aufsehen

US-Außenminister John Kerry machte in Paris klar, dass sich Obama noch nicht festgelegt habe, ob er mit einem Militärschlag auf das Ende der laufenden Untersuchungen der UN-Inspektoren warten will. Frankreichs Präsident François Hollande hatte am Freitag überraschend angekündigt, vor einem Schlag gegen Syrien den Bericht der UN-Chemiewaffeninspektoren abwarten zu wollen.
Die Weigerung Deutschlands, sich noch am Freitag der am Rande des G-20-Gipfels in St. Petersburg präsentierten Erklärung anzuschließen, sorgte für Aufsehen. Während die Bundesregierung darauf verwies, zunächst einen innereuropäischen Konsens erzielen zu wollen, billigten die anderen großen EU-Staaten Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien nach US-Angaben unmittelbar die Erklärung.
Mit Blick auf den mutmaßlichen Giftgas-Einsatz bei Damaskus wird darin zu "einer starken internationalen Antwort auf diesen schweren Verstoß gegen weltweit gültige Normen" aufgerufen. Ein Militärschlag wird in der Erklärung nicht ausdrücklich erwähnt.

Russland und China mauern weiter

Im Weltsicherheitsrat haben sich die Vetomächte Russland und China bislang allen Anstrengungen widersetzt, Sanktionen gegen das Assad-Regime zu verhängen. "Präsident Obama ist von den Amerikanern nicht gewählt worden, um Russland zu gefallen", schrieb der amerikanische Botschafter in Moskau, Michael McFaul, im Kurznachrichtendienst Twitter.
2011 hatte Deutschland mit seiner Entscheidung zu einer Libyen-Resolution im Weltsicherheitsrat für Befremden gesorgt. Damals wurde ein Waffenembargo bestätigt und eine Flugverbotszone erlaubt. Deutschland stimmte dieser Resolution nicht zu, sondern enthielt sich – ebenso wie China und Russland.
In der Erklärung der EU-Minister heißt es, das Assad-Regime verfüge als einziges über die Bestandteile der Chemiewaffen und sei auch zu deren Einsatz in größeren Mengen in der Lage. "Eine klare und starke Antwort ist wichtig, um klarzustellen, dass solche Verbrechen inakzeptabel sind und sie nicht ungestraft bleiben können."

Iran warnt den Westen erneut

Der Wunsch nach einem Aufschub der US-Militäraktion bis zur Vorlage des Berichts der UN-Chemiewaffeninspektoren taucht im Text der Erklärung nur indirekt auf.
Der Iran hat die Europäische Union vor einer Unterstützung eines US-Militäreinsatzes gegen das syrische Regime gewarnt. Dort warte ein Minenfeld, sagte der iranische Parlamentspräsident Ali Laridschani am Sonntag.
Laridschani bezog sich auf die gemeinsame Erklärung der EU-Außenminister in Vilnius zur Lösung des Syrien-Konflikts.
"Die Amerikaner sind sich nicht bewusst, dass der Anfang dieser Krise vielleicht einfach erscheint, das Ende aber sehr höllisch werden könnte", sagte Laridschani nach Angaben der Agentur Isna. Der Iran steht im Syrien-Konflikt auf der Seite von Präsident Baschar al-Assad.
Die USA planen Militärschläge als Vergeltung für den mutmaßlichen Einsatz von Giftgas durch das syrische Regime. "Ein Krieg in Syrien würde in der Region zu einem Flächenbrand führen, und die EU wird dieses Feuer definitiv nicht löschen können", sagte Laridschani.
dpa/AFP/pku
Appell und Gebet gegen Militärschlag in Syrien

Pope at Vatican for the prayer vigil for peace in Syria
Vor einer eindrucksvollen Kulisse am Samstagabend in Rom:
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Foto: dpaQuelle:lhttp://www.welt.de/politik/ausland/article119810175/Obama-will-Syrien-drei-Tage-lang-bombardieren.html

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