Tuesday, May 20, 2014

Wider das  Kriegsgeklirr  der NATO hilft nur eins: Den anti-imperialistischen Blick schärfen, die Massen aufklären, sie organisieren und langfristig mobilisieren.


Blinder Aktionismus, das Hecheln von einem Demonstratiönchen zum nächsten ist konterproduktiv, weil die mangelnden Massenaufgebote  entmutigend wirken.

Es gilt also statt dem Verschicken von Aufrufen in letzter Minute vor Torenschluss, sich  einen langen Atem anzueignen. Es gilt,  sich der immer bösartiger und immer  blöder werdenden Demagogie, der Wahrheitsverdrehung also, entschieden entgegenzustellen. Aufrufe müssen gemeinsam erarbeitet und lange vor der  geplanten Veranstaltung verbreitet werden. Vor  allem  müssen sie aufklärenden Charakter haben.  Bloßes Abkommando  zum Erscheinen ist Verhöhnung der demokratischen und durchaus kriegsunwilligen Öffentlichkeit.

Aufklärung über die wahre Natur jener Staaten und ihres Führungspersonals, die ins Visier der nordatlantischen Verteidiger kapitaler Kreise geraten sind, tut dringend Not.  Der russische Präsident  Putin  führt  derzeit die vom Imperium und seinen Kopflangern ausgemachte 'Verbrecherliga' an. Er ist an die Spitze ihrer Feindbild-Fiktion geraten, weil er sich den Geboten der Hegemonialmächte nicht fügt. Putin  ist  für diesmal der von ihnen ausgemachte ultimative Bösewicht, weil er  russische Interessen verteidigt. Präsident Putin ist  darüber hinaus der selbstbewusste, der klug und zurückhaltend auftretende Vertreter einer Nation, die im vergangenen Jahrhundert  schmerzlichste Erfahrung mit dem Wesen des Krieges  machen musste: 27 Millionen Tote, 70 000 zerstörte Dörfer, 2 000 verwüstete Städte, um nur die oberflächlichsten Spuren anzudeuten. Die Erfahrung eines verheerenden, großen Krieges musste in der Psyche der Kultur-Nation Russland tiefe und langanhaltende Spuren hinterlassen.

Auch wird die Erinnerung an die große, menschenfreundliche Zeit der Sowjetgesellschaft nicht völlig verloren sein.  Die Bürger werden sich um so gieriger an die besseren Tage zur Stalin-Zeit erinnern, je schwieriger ihr heutiges Leben sich gestaltet. Demagogie allein kann nicht die schmerzliche Wirklichkeitserfahrung auf ewig kaschieren oder  gar die nationale Erinnerung völlig auslöschen.

Präsident Bashir Al-Assad, das Staatsoberhaupt einer weiteren großen und widerständigen  Nation, ist derzeit aus den Schlagzeilen, nicht aber aus dem Sinn seiner imperialen Gegner verschwunden. Die Anfang Juni bevorstehenden Wahlen werden den populären Staatsmann  im Amt bestätigen. Das pfeifen die Spatzen von den Dächern. Das stolze Syrien ist jenen verbrecherischen Mächten, die im Nahen Osten die Alleinherrschaft ebenso anstreben, wie sie glauben, die ganze Welt müsse ihnen gefügig sein, ein starker Dorn im halbblinden Auge.

Ähnlich verhält es  sich etwa mit Thailand oder  großen Teilen Afrikas, wo es vielleicht weniger populäre und markante Führerpersönlichkeiten gibt. Zumindest punktuell vertreten aber  die angefeindeten Politiker und Regime doch nationale Belange und widersetzen sich zumindest partiell  dem totalen Ausverkauf, was ihnen die Feindschaft der  Möchtegerne-Hegemonial-Macht einbringt.

Auch  Libyens Revolutionsführer Ghaddafi war weitaus beliebter als sein Ruf bei uns es glauben machte und er hat für sein Land und für den ganzen Kontinent Zukunftsweisendes bewirkt.

Ganz zu schweigen  etwa von dem Bolivianer Evo Morales und dem Ecuadorianer Rafael  Correa und anderen, dem Hegemon im Norden nicht fügsamen, lateinamerikanischen Staatsoberhäuptern.

Wenn wir also  im reichen Westen den Frieden aufrichtig und mit aller gebotenen Konsequenz verteidigen wollen, dann müssen wir uns entschieden parteiisch auf die Seite der diffamierten Nationen und vor allem auch auf die Seite  ihres Führungspersonals stellen. Das gilt völlig ungeachtet der Tatsache, dass auch deren Politik nicht widerspruchsfrei sein kann unter den obwaltenden Umständen.

Vor allem aber ist endlich Einsicht darüber vonnöten, auf welche heimtückische Weise, die große Sowjetunion ruiniert wurde. Sie war  die größte Herausforderung, die es für  den  Imperialismus jemals gegeben hat. Letzterem ist es schließlich  durch Unterminierung und nicht durch die offene Schlacht   gelungen, den Sozialismus niederzuringen, selbst zu überleben und  bis heute  dahin zu vegetieren auf  Kosten  der  übrigen Welt. Der Imperialismus, das heißt der Kapitalismus in seinen Endstadium,  treibt - trotz seiner Todesagonie  immer noch weitgehend unerkannt  - sein verbrecherisches Wirken weltweit und erklärt unterdessen andere zu Verbrechern. Dem muss ein Ende gemacht  werden.

Wird fortgesetzt von Irene Eckert am 20.05. 2014

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